Samstag, Dezember 21, 2024

Rad am Ring - 24 Stunden auf dem Rad
radamringAls wir uns im Januar für diese Veranstaltung anmeldeten standen die zwei Viererteams schon fest, dachten wir, aber  eine Woche vor dem Termin suchten wir noch händeringend nach zwei Mann Ersatz für Team 1. Beim Sommerfest am 21.07.2017 fanden wir endlich die letzten zwei Mann! Lukas Steger und
Ralph Heckel sagten uns noch kurzfristig zu. Dafür recht herzlichen Dank an beide. Erleichterung bei Team 1, denn zu zweit fahren beim 24 Stunden Rennen ist nicht gerade lustig.

Das Wochenende kam und wir fuhren mit zwei Autos Richtung Eifel . Klaus und Lukas waren die ersten die am Nürburgring ankamen . Sie schickten uns, im zweiten Wagen, schon mal Filme über die Örtlichkeiten vor Ort. Im zweiten Wagen ( Vito bus) befanden sich die restlichen sechs Teilnehmer. Im Wagen war es recht kuschelig da dieser Vito kleiner war als der Sprinter den wir Richtung Mailand hatten. Unser Packmeister Ralph Heckel. hat den Vito vorzüglich bis unter das Dach gepackt sodass ein nach hinten schauen nicht mehr möglich war. Die Stimmung war wie immer hervorragend und ein jeder freute sich auf diesen Event.


Video über diesen Link
Bilder gibt es hier (mehr Bilder kommen in der nächsten Zeit)

Endlich nach 7 Stunden und 533 km am Hotel ,direkt an der Strecke ,angekommen. Nach den Vorkommnissen in Mailand ließen wir unsere Räder nicht im Auto sondern voll bepackt ging es in unsere Zimmer. Nein nicht Zimmer sondern ein riesengroßer Besprechungsraum wo sich 12 Feldbetten befanden im abstand von Ca 1 Meter zum anderen und mit Trennwänden dazwischen. So wie bestellt. Erfreulicherweise anders als ausgeschrieben mit Bettwäsche! Nach erfolgreichem Check-in ging es auf Ortserkundung. Neben unserem Schlafraum befand sich der Abstellraum für die Räder. Ein jeder von uns hatte ein Schloss dabei. Jeder sicherte sein Rad und trotz Absicherung war es jedem ein wenig mulmig zumute. Weiter in der Erkundung. Wieder ein Raum weiter befand sich das wichtigste. Essen und trinken. Wir haben all inclusive gebucht und so war es auch. Zu jeder Tages und Nachtzeit konnten wir unseren hart geschundenen Körpern Nachschub gewähren. Es war wie im Schlaraffenland, immer prall gefüllter Kühlschrank mit allen möglichen Getränken , sogar Wein am Vorabend war dabei. Essen vom Feinsten , egal ob früh, mittags, abends, oder  des nachts immer war was zum nachschieben da.
Vom Esszimmer aus sahen wir schon auf die Rennstrecke! Nach dem eingenommenen Abendessen erkundeten wir das Umfeld. Die Boxengassen, die Expo und natürlich die Rennstrecke. Wir holten unsere Startunterlagen ab und genossen das Vorabendfeeling. Am laufen war gerade das Zeitfahren, mitten drin war Birgit Weber. die sich das nicht nehmen ließ und startete mit sehr gutem Erfolg. Sie wurde dritte in ihrer Altersklasse. Alex Weber. war an ihrer Seite.
Zurück im Hotel wurde noch etwas zur Stärkung eingenommen und beide Teams arbeiteten noch den Fahrplan des morgigen Rennen aus. Um 23 Uhr war Bettruhe angesagt. Die Nacht war recht ruhig  ja bis auf einen Schnarcher , nein nicht Tom Agel. , der nicht aus unseren Reihen kam. Ab 3:30 wurde dann des öfteren die Toilette besucht. Wenn man so wie ich direkt an der Türe schläft bekommt man so einiges mit. Türe auf Türe zu, Türe auf Türe zu usw. und nicht nur die alten Herren waren die Klogänger!
Der Tag des Rennen war gekommen. Nach dem Frühstück war die Team Besprechung an der Event Bühne auf dem Programm. Sie war recht informativ und dauerte 45 Minuten. Zurück im Hotel ,Ca 500 Meter, liefen schon die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Trikots wurden hergerichtet und die Räder startklar gemacht. Ab 11:15 Uhr war die Startaufstellung, Lukas und mir wurde die Ehre erwiesen die erste Runde zu fahren und die war sehr emotional. Punkt 12:22 Uhr der Startschuss und tausende von Fahrern fuhren los. Die ersten 3 km auf der Grand Prix Strecke waren gigantisch, du im Sog der Radler und um die Strecke tausende von jubelnden Zuschauenr. Einfach Gänsehaut pur. Schade das man diese Momente nicht einfrieren kann, es war einfach überdimensional.
Dann ging es raus Richtung grüner Hölle und wie! Die nächsten 10 km im Rausch der Geschwindigkeit! Der Tacho zeigte nur Geschwindigkeiten von 40 bis 95 km an und wenn sich ein Gegenanstieg ankündigte war das mit dem Schwung der Abfahrt eigentlich mehr ein raufsprinten. Kaum Belastung bergauf! Mein Favorit der Strecke war die Fuchsröhre mit Geschwindigkeiten die man im Dachauer Hinterland nie erreichen kann. Am Anfang der Abfahrt sieht man das Ende nicht und fast nur geradeaus, die Geräusche in den Ohren wurden immer lauter und lauter , kurzer Blick auf den Tacho wow und dann ,schade, das Ende das es in sich hat. Man kommt von dieser Steilheit und Geschwindigkeit in die waagerechte rein, als nächstes hast du das Gefühl man wird in den Asphalt hineingedrückt und anschliessend der Gegenhang! Mindestens 10 % steil aber mit dem Speed der Abfahrt hat man das Gefühl gleich abzuheben. Sagenhaft. Mit 60 km/h den Berg hinauf. Einzigartig!

Da man wieder zum Startpunkt muss ist die Devise, wo man runterfährt muss man auch wieder rauf! Dies trifft den Radler ganz hart ab km 13 bis km 18,2 waren die Anstiege zwischen 6-14 % mit ganz kurzen Verschnaufpausen. Da sah man auch wie sich die Spreu vom Weizen trennte. Schon in der ersten Runde wurde geschoben und sich übergeben! Km 17,6-18,2 der ultimative anstrengendste Teil der Streck die Hohe Acht. 14-17 % steil und der Elendsberg vieler. Ab km 18,2 - 22 anstrengend aber alles mit viel Schwung der Abfahrten machbar. Von km 22 -25 alles gradeaus aber mit dem von Runde zu Runde immer stärker werdenden Gegenwind ( teilweise Böen mit 50 km/h) recht anspruchsvoll und schwer.  Der letzte km war wieder sehr anstrengend , nach oben ohne Schwung aber mit dem Gedanken schon im Hirn , die Ablösung steht bereit.
Mein persönlicher Eindruck der Strecke: Sowas bin ich noch nie gefahren und bin sehr beeindruckt. Das beste Rennen was ich je gefahren bin und das nicht zum letzten Male. Die Straßen sehr breit, der Asphalt perfekt , die Strecke sehr sauber und die Organisation sehr gut. Auch auf der Strecke waren zwei Verpflegungsstationen.
Nach 51 Minuten war der erste Wechsel anstehend und er passt perfekt. Der Transponder in der Trinkflasche musste übergeben werden und schon spurtete Markus Wenning. los in Richtung grüner Hölle.
Bei einem 24 Std Rennen ist es auch so das man  7 std in der Nacht fahren muss! Ha ,Ha. Wir wählten die Variante , in der Nacht fährt jeder von uns Vieren 2 Runden. Dies galt für beide Teams! Erstens das man die Nacht gleich los hat und zweitens die Ruhezeiten verlängerten sich! So hatte man die Möglichkeit ein wenig zu schlafen.
Die zweiten Runden ,in der Nacht, waren natürlich bei jeden zwischen 5-8 Minuten schlechter aber in der Nacht fahren auf so einer Hochgeschwindigkeitsstrecke ist nicht ohne. Ein Erlebnis war war nachts die Grand Prix Strecke zu durchfahren! Links und rechts bei den Fahrerlagern Stimmung ohne Ende, alles beleuchtet wie auf einem Volksfest und der Geruch von gerillten kroch dir in die Nase. Ein erste Sahne Erlebnis!
In den gesamten 24 Std gab es keine Komplikationen alles lief hervorragend, nur mir sprang beim schalten mal die Kette raus ( nachts) und das in einem stockfinstern Teil!
Wir hatten auch eine Sauna im Keller, welche in den Ruhezeiten azuch fleisig genutzt wurde. Manch einer ließ es sich nachts um 1Uhr, in der Sauna, gutgehen - mit Weißbier Begleitung.
Ausgerechnet haben wir uns das jeder 6 mal fahren muss aber es kommt wie es kommen musste wir waren zu schnell und da Lukas und ich die Starter war durften wir zwei noch eine siebte Runde drehen die wir nochmals genossen.
Am Schluss nochmals Emotionen. Bei Einfahrt in den Start Zielbereich Stande alle Mannschaften Spalier und ich fuhr gemeinsam mit Lukas ins Ziel ein. Wieder Gänsehaut  und ein unvergesslicher Moment

Gewonnen haben beide Teams , auch wenn mir Lukas in der letzten Runde nochmal 10 Minuten abgenommen hat. Insgesamt sind beide Teams 50 Runden gefahren mit 1300 km und 25000 hm. Beeindruckend !
Nach dem Mittagessen wurde gepackt , Auto beladen , gezahlt und die 533 km wieder nach hause gefahren. Nachdem alle ein wenig müde waren wurde alle 30 Minuten gewechselt.
Die zwei Teams haben funktioniert wie Schweizer Uhrwerke! Perfekt ,perfekt ,perfekt. Ihr seid richtig tolle Menschen,disziplin an erster Stelle, jeder passte auf den anderen auf ,zwecks seinen Startzeiten , jeder hat sein bestes gegeben für das Team und für den Verein. Durch diese Veranstaltung ist der Verein wieder zusammengewachsen und die nächsten Pläne für 2018 wurden auch schon geschmiedet.
Hier nochmals an alle Teilnehmer ein ganz besondere Dank für ihren Einsatz. Danke an
Tom Agel, Stefan Obesser, Markus Wenning, Klaus und Lukas Steger, Thomas Motz, Ralph Heckel und last but not least, unser Scheff Frank Eismann.

Am Schluss noch die Durchschnittsgeschwindigkeiten unsere Teilnehmer. Alle sind sechs Runden gefahren bis auf Lukas und Frank die sieben in den Beinen haben.

1. Markus Wenning. 31,40 Km/h
2. Ralph Heckel. 28,88 km/h
3. Lukas Steger. 28,67 km/ h
4. Tom Agel. 28,08 km/h
5. Klaus Steger. 26,92 km/h
6. Thomas Motz. 25,62 km/h
7. Stefan Obesser. 25,60 km/ h
8. Frank Eismann. 25,24 km/h

6 Runden= 156 km 3000 hm
7 Runden = 180 km 3500 hm

Team 1 = 124 Platz
Team 2 = 130 Platz

Ingesamt waren 579 Viererteams gelistet. Beide Teams befanden im ersten Viertel der Platzierungen! Super Leistungen von allen.

Wir freuen uns schon auf die nächsten Veranstaltungen