Freitag, Oktober 04, 2024

Samstagsrunde - zum Gardasee

Die Idee.
Teil der GruppeDie Idee diese Veranstaltung durchzuführen hatten Ralph Heckel und Frank Eismann im November 2017. Sie hatten nach einer Ausfahrt im Piccante laut gedacht. Die Vorbereitungszeit begann im Oktober 2018 und wir dachten an maximal 15 Mitstreiter. Doch was dann in Gang geriet überstieg unsere Erwartungen gewaltig.

Insgesamt interessierten sich 54 Mitglieder und Gäste für diese Ausfahrt zum Gardasee. Geplant war eigentlich nur eine nonstop Tour von Dachau nach Riva del Garda mit 400 km, 3000 hm und einem Schnitt von 25/26 km/h. Doch als unsere Erwartungen schon stark übertroffen waren kam doch der Vorschlag auch eine 2 Tages Tour anzubieten. Dies wurde nun auch in Betracht gezogen, denn mit mehr als 15 Fahrern in der Gruppe durch die Nacht wäre zu gefährlich gewesen. So wurde auch eine 2 Tage Tour beschlossen mit einer Nacht in Steinach am Brenner ca 300 hm unterhalb vom Brenner. Weiter gings mit dem Wunsch auch noch schnellere nonstop Gruppe starten zu lassen. Auch da wurde zugestimmt da wir in den Gruppen sonst zu viele gewesen wären.

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Die Planung.
Schon zu unserem Info Abend im Januar im Augustenfelder Hof, waren 27 Interessenten anwesend und lauschten gespannt was geboten wurde. Dort hatten wir auch einen Vortrag von Jörg Kurzke über Brevets (Radveranstaltungen über 200 km) im Münchner Raum. Hat allen gefallen und zum Erstaunen gebracht wozu ein Mensch fähig ist. Zum finalen Informationsabend im Augustenfelder Hof, eine Woche vor Event stand immer noch eine eindrucksvolle Zahl auf dem Papier. Insgesamt wollten 40 Personen bei dieser Ausfahrt teilnehmen, alles war schon reserviert und bezahlt.

Einen Tag später musste leider ein Treilnehmer wegen eines Bandscheibenvorfalls absagen. Was uns sehr weh tat die Absage von Tom Agel am Abfahrtstag. Er war während der letzten Dienstagsausfahrt schwer gestürzt und zog sich eine Gehirnerschütterung zu das ihm die Teilnahme unmöglich machte. Alle waren wir sehr traurig hatten aber volles Verständnis denn es war die vernünftigste Entscheidung.
Einen Tag vor Abfahrt traf man sich am unteren Markt um den Sprinter mit Koffern, Ersatzteilen und Proviant zu beladen. Die Stimmung war da schon hervorragend. Der einzige Knackpunkt war „Das Wetter". Der ganze Juni war schön warm, mit angenehmen Temperaturen und viel Sonne. Doch genau an unserem Wochenende schob sich eine Regen und Gewitterfront langsam aber sicher in unsere Gegend und sollte uns viel Wasser von oben bringen.

Es geht los
Dann war endlich nach langer Vorbereitung war der Tag der Abfahrt für die 2-Tage Tour Fahrer gekommen. Sie trafen sich am Freitag 21.06.2019 ab 7:30 Uhr am unteren Markt um pünktlich um 8 Uhr die ersten 190 km bis Steinach am Brenner in Angriff zu nehmen. Insgesamt waren 17 Radler sowie der Fahrer des Begleitfahrzeugs Frank Grosshans anwesend. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Frank der immer dort stand wo man ihn brauchte und geduldig mit dem Sprinter uns Radlern hinterher fuhr.20190624 Riva Nonstop img 20190621 wa0002
Die ausgewählte Strecke variierte nur wenig von Gruppe zu Gruppe.

Dachau - München - Pullach - Grünwald - Bad Tölz - Lenggries - Sylvensteinspeicher - Achensee - Jenbach - Hall in Tiroll - Lans - Alte Römerstrasse - Matrei am Brenner - Brenner - Sterzing - Brixen - Bozen - Trento - Rovereto - Mori - Torbole - Riva del Garda.

Die 17 anwesenden Radler/innen teilten sich in 2 Gruppen( 8+9) auf und fuhren im 2-3 Minuten Abstand. In den Gruppen waren Stefan Hofmann und Thomas Schmittinger die Guides und sie machten das souverän. Alle hatten mit dem Wetter erst ein mal sehr viel Glück, teilweise 25° und Sonne. Nur bei der Auffahrt nach Steinach am Brenner fing es an stark zu regnen und sie kamen pitsche patsche nass an. Die Fahrt verlief ohne Stress und Hektik mit vielen Fototerminen und einigen Pausen.

Doch 500 Meter vor dem gebuchten Hotel kam Panik auf. Es musste noch ein 25% Rampe überwunden werden. Manche stiegen ab und schoben bis zum Hotel und einige überwanden auch noch diese Hürde mit Bravour. Für das Abendessen waren schon im Ort Plätze in der Platzl Pizzeria reserviert und wieder musste man diese verflixte 25% Rampe - diesmal allerdings zu Fuß - überwinden. Allen hatte es geschmeckt nur unser neuer Südtiroler Freund und Neumitglied Richard hatte keinen Hunger mehr und ging schon vor dem Essen in Bett.

Für die einen begann die Nachtruhe für die anderen begann das Abenteuer Dachau - Riva del Garda erst jetzt.
Um 20 Uhr am selben Tag trafen sich die ersten nonstop Fahrer im Piccante am Sparkassenplatz um auch ein gemeinsames Abendessen durchzuführen. Die Stimmung war toll doch ein wenig angespannt da es vorher stark zu regnen begann und auch für die Nacht nichts gutes verlauten lies. Um 21:30 Uhr kribbelte es schon, wir trafen uns alle vor dem Piccante um alle Vorbereitungen zu erledigen. Es hatte zum Glück fast aufgehört zu regnen, alle wollten endlich losfahren. Das Foto wurde von unserem Begleitfahrer Ralf geschossen und Evelyn und Lutz Schiemann waren auch noch gekommen um uns zu verabschieden.
Punkt 22 Uhr und die zwei nonstop Gruppen fuhren in das Abenteuer. Guides dieser Gruppen waren Frank Eismann. und Thomas Struck. (Soli Dachau) Insgesamt 12 Fahrer/innen. Auch hier wurde in zwei Gruppen aufgeteilt die im 2-3 Minuten Abstand fuhren. Mit hellen Lichtern, warmen regendichten Klamotten und viel Motivation fuhren wir durch die Nacht. Bis zum Brenner hatten wir zu 90% nasse Straßen und es regnete zu 60-70% immer mal wieder auf unsere Körper nieder mal mehr mal weniger stark. Die Pausen waren in Bad Tölz, Maurach und Hall in Tirol. Auch hier an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Ralf unseren Begleitfahrers für den Service.
Trotz der Nacht ohne Schlaf hatte keiner nur einen Anflug von Müdigkeit verspürt. Der Körper war ja immer im Wallung. Im Inntal angekommen wurde es in Wattens schon hell, um 5 Uhr morgens die letze Pause vor dem Anstieg zum Brenner und um 5:30 Uhr wurde diese Hürde in Angriff genommen.

20190621 Riva Nonstop dsc 3556Um 7 Uhr Ankunft Brenner Bundesstraße, in Matrei am Brenner wurde eine kleine Kaffee Pause eingelegt. Weiter um 7:45 Uhr um die letzten paar Kilometer zu bewältigen. Ab Steinach (die 2 Tage Gruppen machten sich auch schon wieder bereit) fing es fürchterlich an zu regnen und hörte bis Brixen nicht mehr auf. Am Brennerpass (8:30 Uhr) wollten sich einige umziehen doch dieses Unterfangen wurde gleich gelassen denn nass bleibt nass, Es wurde nochmal aufgerüstet bei 8-9° und Regenschauer wurden Beinlinge, dickere Regenbekleidung und Handschuhe angezogen. Man zitterte und bibberte doch was half es wir mussten so schnell wie möglich nach unten kommen um in wärmere Regionen zu gelangen.

Dachau 2:00Uhr Samstag, für unsere Jungs mit den schnellen Beinen sollte es jetzt los gehen. Die schnellste Gruppe hatte mit dem Regen ein wenig mehr Glück und donnerten dem Brenner entgegen, So verwunderte es niemanden als um 10 Uhr die Meldung kam „Brenner erreicht„ Wow! 200 km 2100 hm in 8 Stunden top.
Ab Brenner waren dann die fünf Gruppen immer im Abstand von einer Stunde zusammen. 20190623 Riva Nonstop 4273a159 10d6 457a b86d 502c723da03bDas Zittern und der Regen lies dann, je weiter wir nach unten kamen, immer mehr nach und die Temperaturen waren bis Brixen auf 14° angestiegen.
Die Streckenführung erneut von Gruppe zu Gruppe leicht unterschiedlich, aber alle hatten ein Ziel "Riva del Garda" zu erreichen. Ab Bozen dann endlich besseres Wetter in Sicht mit jetzt schon 20° und ab hier fuhren alle nur noch den schön ausgebauten Etschradweg. Trento erreicht und Petrus hatte eine Einsicht mit uns endlich blauer Himmel mit Sonnenschein. Die letzten 60 km wurden wir bei bis zu 27° trocken geblasen und der Rückenwind lies uns immer schneller werden.

20190622 Riva Nonstop P1320384Dann war endlich Rovereto erreicht und die letzten 20 Kilometer wurden in Angriff genommen. Einige Gruppen trafen sich jetzt und fuhren gemeinsam Richtung Zie, in Torbole wurden noch mit dem Hintergrund des Gardasees Fotos geschossen. Die Gruppe um Thomas Schmittinger  fuhr sogar bis an den See um einzutauchen in das kühle Nass.
Als letzte Gruppe gestartet als erste Gruppe in Riva angekommen (18:15 Uhr) mit einem 30,4 Schnitt (400 km 3100 hm) unsere schnellen Jungs um Ralph Heckel und Markus Wenning. Klasse Jungs tolle Leistung. Der letzte der am Hotel in Riva ankam war der Vorstand himself. (Anmerkung: Der Kapitän verlässt als letzter das Schiff). Um 20 Uhr fuhr er stolz und mit Gänsehaut am Hotel ein. Was für ein Ritt und das schönste an der ganzen Geschichte 38 Mitglieder und Gäste angekommen, keine Komplikationen außer 5 Platten und ein Kettenriss der von Thomas Schmittinger souverän repariert worden ist. Der Verein kann auf seine Mitglieder sehr stolz sein da trotz des bescheidenen Wetters alle und nochmal alle diese geile Reise durchgezogen haben.
Das Hotel Astoria entschädigte für die Strapazen mit tollen Zimmern, freundliches Personal und einer hervorragenden Lage die wir am luxuriösen Frühstück bewundern durften. Wundervoller Palmengarten mit Pool und Blick auf die Berge bei strahlend blauen Himmel.

Am Abend der Ankunft waren noch 40 Plätze in der Villa Aranci reserviert und fast alle, bis auf drei, waren anwesend um diesen unvergesslichen Ausflug Revue passieren zu lassen.
Am nächsten morgen nach dem Frühstück hieß es packen denn pünktlich um 9:30 Uhr stand der Flixbus zur Rückfahrt bereit,
Jetzt begann die Zeit unseres Begleitfahrers Frank Grosshans. Um 9 Uhr begann seine ganz spezielle Rückreise mit dem Rad. Er fuhr die gleiche Strecke, ganz alleine, in drei Tagen zurück nach Karlsfeld.
Schon bei der Rückreise im Bus wurde nach einer Wiederholung gebeten. Die Chancen stehen sehr gut.

Auch nach vielen Jahren macht es immer noch Riesenspaß für euch was zu organisieren und ich bin nicht mehr alleine. Ich danke allen meinen Helfern die zu diesen und anderen Events dazu beitragen das dieser Verein lebt. Bitte vergesst nie das wir im Vordergrund nur den Spaß haben wollen und nicht das verbissene. Wenn wir so weiter machen dann hält der Aufschwung noch Jahre an. Bitte unterstützt den Verein weiterhin so tatkräftig. Vielen lieben Dank an alle.



Frank Eismann