Freitag, Oktober 04, 2024

Mit den Altensteiger Radsportfreunden nach Botenheim bei Heilbronn

. . . noch mehr Bilder

Der Dachauer Verein "Radsport und Freizeit forice 89 e.V." ist durch seine erfolgreiche Arbeit im Jugend-Radrennsport bereits über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt.
Ebenso wird die Abteilung Breitensport gepflegt. Hier geht es in erster Linie um sportliche Leistungen im Bereich Ausdauer und Erhalt von Kondition und körperlicher Fitness, auch das abendliche Zusammensein wird von allen Teilnehmern genossen.
Seit Jahren werden deshalb nicht nur Ausfahrten im hiesigen Landkreis und in dem weiterem Umkreis von Oberbayern unternommen, sondern es bestehen auch enge Kontakte mit befreundeten Radsportvereinen im näheren und weiteren Umkreis.

So pflegt der Verein seit Beginn seines Bestehens einen sehr engen Kontakt mit Radsportlern aus Altensteig, einer kleinen malerischen Stadt im Nordschwarzwald. Dieser Kontakt kam zustande durch unser Vereinsmitglied Frank Großhans, dessen Geburtsort dort liegt. Seit Vereinsbestehen werden sowohl gemeinsame Mehrtagesfahrten mit den Altensteigern Radlern als auch gegenseitige Besuche unternommen. Vom 29. Mai - 02. Juni 2013 hatte Otto Reichert aus Altensteig eine Radausfahrt nach Botenheim organisiert.

Am 29. Mai trafen wir zum größten Teil per PKW, ein Mitglied aus Altensteig ( ca. 120 Km bei meist nassem Wetter per pedalos ) im etwa von Dachau 270 km entfernten Botenheim ein, wo Otto für uns ein vorzügliches Gasthaus - Hotel namens ADLER als Unterkunft gebucht hatte.
An Fronleichnam, dem einzigen sonnigen und trockenen Tag Ende Mai radelten die Teilnehmer von forice 89 aus Dachau mit dem befreundeten Radsportverein aus Altensteig im Schwarzwald auf kleinen Nebenstraßen und Radwegen entlang den Weinbergen von Botenheim über Brackenheim, Schwaigern, Eppingen, Richen nach Sinsheim. Dort sahen wir überhalb der Autobahn das Überschallflugzeug Concorde der Air France und das Fußballstadion von TSG 1899 Hoffenheim. Entlang dem Angelbachtal rollten wir mit unseren Schwarzwälder Freunden und Regina aus Herrenberg über Östringen und Odenheim zum Kreuzbergsee. Dort stillten wir unseren Durst mit Rieslingschorle am idyllischen See und stärkten uns mit riesigen Tortenstücken für die Weiterfahrt. Über Elsenz, Rohrbach ging es steil hoch zur Ravensburg, von dort aus gab es wundervolle Ausblicke in den Naturpark Stromberg. Entlang der Zaber pedalierten wir alle gemeinsam über Zaberfeld nach Botenheim zurück. Abends ließen wir uns vom Adlerwirt mit seiner schwäbischen Küche mit weltoffenen Blick und heimischen Weinen verwöhnen. Im Adler trifft regionales auf internationales und Bewährtes auf Überraschendes. Es wird saisonal, frisch und einfach immer lecker, eben mit Liebe und Leidenschaft gekocht. Zu unser aller Freude konnten wir noch weitere Gäste aus Altensteig und Pforzheim im Lokal begrüßen.
Am Freitag fuhren wir mit dem Auto durch zum Teil schon überfluteten Straßen von Botenheim nach Maulbronn. Das Radfahren blieben wir an diesem Tag freiwillig sein, es regnete in Strömen und in Teilen von Baden Württemberg und Bayern ging es los mit dem uns allseits noch schlecht in Erinnerung gebliebenen Hochwasser. Wir unternahmen gemeinsam eine Führung im Kloster Maulbronn, welches die als am vollständigsten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage der Zisterzienser nördlich der Alpen gilt. Dieser Erhaltung verdankt Kloster Maulbronn den Rang als Weltkulturerbe der UNESCO.
Leider regnete es immer weiter, so probierten wir in der Klostergaststätte noch vielerlei Variationen von Maultaschen. Die Geschichte zu den Maultaschen ist die Folgende: Um ein wertvolles Stück Fleisch in der Fastenzeit nicht verderben zu lassen, versteckte es der findige Maulbronner Laienmönch Jakob in Teigtaschen. Die Maulbronner Nudeltaschen wurden später abgekürzt zu "Maultaschen" und entwickelten sich zu einem beliebten schwäbischen Gericht.

Es war gegen Ende der Fastenzeit, als der Laienbruder Jakob auf dem Heimweg vom Reisigsammeln unverhofft in den Besitz eines schönen Stücks Fleisch gelangte: Ein flüchtender Dieb hatte seinen Sack mit Beute fallen lassen, Jakob direkt vor die Füße. Zurück im Kloster entdeckte er den schmackhaften Inhalt. Während der Fastenzeit war es den Mönchen verboten, Fleisch zu essen, doch Jakob brachte es nicht übers Herz, den wertvollen Fund wegzuwerfen. Aber wie das gute Stück vor dem Verderben bewahren? Nachdem er mehrere Tage gegrübelt hatte, kam ihm beim Zubereiten des Gründonnerstagsmahles die rettende Idee: Er hackte das Fleisch klein und mischte es unter das Gemüse. Weil ihn dennoch das schlechte Gewissen plagte, versteckte er das Ganze in kleinen Taschen aus Nudelteig. So konnte er das Fleisch vor den Augen Gottes und seiner Mitbrüder verbergen – und servierte das herzhafte Mahl als Fastenspeise. Im Volksmund werden die Maultaschen daher auch "Herrgottsb'scheißerle" genannt.

Am Samstag regnete es weiter in Strömen, so dankten wir dem Wirt für sein Verständnis, vorzeitig abreisen zu dürfen und fuhren dann mit den Autos zurück nach München und Altensteig und Umgebung. Wir freuen uns wieder auf die nächste Ausfahrt im neuen Jahr vom voraussichtlich 28.05. bis 01.06.2014 in das Altmühltal nach Eichstätt mit hoffentlich trockenerem Wetter oder vielleicht auch erst im Juli 2014