Zwei foricler auf dem Weg ab der Haustüre nach Venedig
Ende Mai 2023 machten wir uns beide wohlgelaunt auf den Radweg München – Venedig. Viele andere YouTuber beneideten uns, dass wir direkt von der Haustür aus starten konnten, die meisten haben einen langen Anfahrtsweg für diesen wirklich einmaligen Radweg über den Alpenhauptkamm direkt an das Mittelmeer. So trafen wir uns beide in Karlsfeld und entlang der Würm, durch Pasing durch und bis zum ersten Kaffeestop ging es zügig nach Fürstenried. Über Wangen und Hohenschäftlarn gelangten wir dann an den Isar-Radweg. Zunächst entlang der Isar und der Loisach topfeben, dann folgte die erste große Hürde bis hoch zum Malerwinkel und ab da im stetigen auf und ab durch die wunderschöne Hochebene dann hinab nach Bad Tölz. Weiter durch die Isarauen erreichten wir unser erstes Tagesziel Lengriess und bezogen unsere Unterkunft im Lengriesser Hof.
Am zweiten Tag durften wir weiter bergwärts den super ausgebauten Radweg mit dem berühmten Tunnel am Schluß befahren, oben angekommen, das obligatorische Ankunftsbild und von da aus weiter auf der wenig befahrenen Bundesstraße über den Achenpass an den Achensee.
Mit herrlichen Blick hinüber zur Goaßalm radelten wir auf dem Radweg entlang dem See vor bis Maurach, ab da kannte Hannes die direkte steile Abfahrt auf der alten Straße an den Inn.
Am Inn stärkten wir uns wieder direkt am Wasser und von dahin auf dem Innradweg schnurstracks wieder bis Innsbruck. Das Abendessen genossen wir im Stiegl Brauhaus und wir schlenderten noch ein bisschen durch die Altstadt, natürlich am Goldenen Dachl vorbei und bewunderten den zentralen Skaterpark mit schönem Wasserlauf.
Am dritten Tag genehmigten wir uns eine entspannende Zugfahrt hoch auf den Brenner. Oben gab es zuerst in der wärmenden Sonne Capucino mit Schokocroissant und dann rauschten wir den uns fast allen bekannten Bahnradweg hinunter über Gossensass und Sterzing bis kurz vor Brixen. Ab da ging es dann links hoch an der Franzensfeste vorbei mit Stop beim Lanz in Richtung Dolomiten bis Bruneck. Im Hotel Blitzburg fühlten wir uns sehr wohl und abends noch in der Altstadt unterhalb der Burg, wo gerade die Schürzenjäger aufspielten, genehmigten wir uns noch ein paar Gläschen Wein. Jetzt stand die Königsetappe auf dem Programm. Von Bruneck fast 50 km nur bergauf zum Passo Cimabanche auf über 1.500 m. Das opulente Frühstück reichte uns bis kurz nach dem Toblacher See, wo wir auf einer Bank neben dem Radweg Brotzeit machten. Zuvor radelten wir noch am Olanger See vorbei und nun kamen wir den Dolomiten immer näher. Beim berühmten Drei Zinnen Blick fing es leider zum Regnen an, so dass wir uns am Dürrensee noch eine Portion Spaghetti genehmigten um vollends die letzten Kilometer auf dem Schotterweg, zum Teil durch trockene Bachbeete, zu absolvieren. Auf der Passhöhe die Fotos vor dem großen Schild und ab da ging es zügig entlang der Straße runter bis Cortina d’Ampezzo, da der Radweg bei dieser Nässe schlecht zu befahren war. Ab hier wechselten wir wieder auf den Bahnradweg und erreichten in San Vito di Cadore unsere nächste Unterkunft. Im großen Speisesaal wurden wir mit einem orginalen italienischen Menü mit Rotwein bewirtet. Ab nun an nur bergab dachten wir, aber immer wieder kamen Zwischenanstiege, aber meist rollten wir bergab auf einer breiten Straße entlang der Piave. Die Häuser entlang der Straße waren geschmückt mit Rosa Schleifen, überall standen alte mit Rosa angesprühten Räder herum und bei unserer Pause in Longarone bemerkten wir, dass wir auf den Spuren von der diesjährigen Giro d’Italia gefahren sind. Vor Belluno waren wir uns trotz Garmin ein wenig orientierungslos, aber nachdem wir Einheimische befragt haben, kamen wir wieder auf den richtigen Weg entlang dem Canale di Soccher. Entlang des Sees Lago di Santo Croce stieg die Straße wieder an, aber ab dem Sattel Sella di Fadalto rasten wir bergab ins wärmere Vittorio Veneto, wo Hannes wieder ein vorzügliches Hotel vorab buchte direkt an einer idyllischen Grünanlage mit Vogelvolieren. In der Nacht regnete es oft stark, aber am anderen Morgen sind wir weiter über schöne Hügel mit viel Weinanbau und großen Villen über Conegliano in Richtung Venedig geradelt. Treviso umfuhren wir galant, rechts und links des Radweges konnten wir viele Haselnußsträucher sehen und bald erblickten wir schon den Tower vom Flughafen Aeroporto Marco Polo di Venezia und punkt 15 Uhr erreichten wir das Ortsschild von Venedig-Mestre.
Dort bezogen wir im Club Hotel unsere schöne Einzelzimmer für die nächsten 3 Nächte. Mit Bus und Zug machten wir uns auf den Weg nach Venedig. Aufgrund des bedeckten Wetters konnten wir unbekümmert durch die Gassen schlendern, auch über den Markusplatz und mit dem Schiff ging es auf die Glasbläserinsel Murano.
Wie aus dem nichts tauchten über eine Brücke kommend forice Mitglieder auf und bei einem Capucino feierten wir das Zusammentreffen. Am 2. Ruhetag besichtigten wir die Stadt Mestre und bummelten durch die Fußgängerzone, Einkaufszentren und Markthalle mit vielfältiger Fischauswahl. Nachdem wir wieder bei Kräften waren, radelte Hannes am letzten Tag noch über 150 km nach Grado und ich bevorzugte die angenehmere Heimfahrt mit dem Zug über Villach nach München. Aber zuvor radelte ich noch auf der Via Liberta die letzten 12 km bis auf die Insel von Venedig, damit ich als erster mein Rad in den Railjet stellen konnte. In Villach erkundigte ich noch die Altstadt und den Drauradweg und ließ es mir schmecken im Villacher Brauhof und dann ging es zurück über Bad Gastein direkt nach München.
Das Fazit: Es war eine genussvolle Radreise durch die Alpen mit jeden Tag zirka 1000 hm und Etappen von 75 bis 100 km und wir entdeckten die Vielseitigkeit von Landschaft, Kultur und Kulinarik der verschiedenen Regionen.