Bereits zum dritten Mal seit 2022 habe ich eine 300 Kilometer lange Radtour organisiert, die für die Teilnehmer sowohl körperlich als auch mental anspruchsvoll ist. Diese Tour ist nicht nur eine Strecke, sondern ein Abenteuer, das für viele zu einer echten Grenzerfahrung wird. Am Samstag, den 31.08.24 um 6 Uhr morgens fanden sich neun motivierte Mitglieder unserer Gruppe am unteren Markt ein, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Für einige von ihnen war es die erste Fahrt dieser Art, und entsprechend war die Aufregung deutlich zu spüren.
Unsere Gruppe setzte sich aus einer bunten Mischung von Fahrern zusammen: Einige hatten bereits Erfahrung mit langen Strecken, andere hingegen betraten Neuland. Die Vorfreude war groß, aber auch eine gewisse Nervosität lag in der Luft. Nachdem wir uns alle versammelt und die letzten Vorbereitungen getroffen hatten, starteten wir pünktlich und machten uns auf den Weg.
Bereits auf den ersten Kilometern wurde klar, dass wir ein gutes Tempo vorlegen würden. Das Wetter spielte mit - die Sonne schien und die Temperaturen waren für eine lange Radtour optimal. Unsere Route führte uns zunächst Richtung Ampermoching, wo wir drei weitere Mitglieder einsammelten, die sich uns anschließen wollten. Kurz darauf, in Giebing, stieß der letzte Fahrer zu uns, sodass wir nun vollständig waren: Eine Gruppe von 13 Radfahrern, die gemeinsam die Herausforderung des Tages meistern wollten.
Die Stimmung in der Gruppe war von Beginn an hervorragend. Jeder war motiviert, und es wurde viel gelacht und gescherzt, während wir uns durch die Landschaft bewegten. Die Strecke führte uns durch malerische Gegenden, vorbei an Wiesen und Feldern, und immer wieder gab es schöne Ausblicke, die uns für die Anstrengungen belohnten.
Leider blieb unsere Gruppe nicht von Pannen verschont. Simon, einer unserer Mitfahrer, hatte das Pech, zweimal hintereinander einen Platten am Hinterreifen zu bekommen. Das erste Mal hielten wir an, um gemeinsam den Schaden zu beheben. Doch bei der zweiten Panne war die Situation komplizierter: Die Reparatur dauerte länger als erwartet, und trotz aller Bemühungen stellte sich heraus, dass der Defekt irreparabel war. Matthias blieb bei Simon, um zu helfen, während der Rest der Gruppe bis zur geplanten Mittagspause beim Klosterwirt in Pielenhofen weiterfuhr.
Die Gruppe war besorgt um die beiden Zurückgebliebenen, aber wir hofften, dass sie es schaffen würden, uns noch vor dem Mittagessen einzuholen. Leider war das nicht der Fall. Simon musste schließlich seine Fahrt abbrechen und kehrte selbstständig nach Hause zurück, während Matthias kurz darauf wieder zu uns stieß.
Am Klosterwirt in Pielenhofen angekommen, gönnten wir uns eine wohlverdiente Pause. Der Biergarten des Wirtshauses bot uns eine angenehme Umgebung, um unsere Energiereserven wieder aufzufüllen. Die kühlen Getränke und das gute Essen kamen gerade recht, und trotz der zahlreichen Wespen, die uns Gesellschaft leisteten, blieb die Stimmung heiter. Hier zeigte sich einmal mehr, wie wichtig es ist, solche Momente des Innehaltens und Erholens während einer langen Tour zu genießen.
Drei Mitglieder unserer Gruppe entschieden sich, die Tour nach der Strecke von Dachau bis Regensburg zu beenden. Diese Teilstrecke war für sie ausreichend, und so fuhren sie eigenständig mit dem Zug zurück nach Dachau. Für sie war es ein gelungener Tag, an dem sie ihre persönlichen Ziele erreichten.
Der verbleibende Rest von uns - nun noch neun Fahrer - setzte die große Runde fort und steuerte das Ziel der kompletten 300-Kilometer-Tour an. Auf dem Weg legten wir zwei Zwischenstopps ein: einmal bei einer Tankstelle, um unsere Wasservorräte aufzufüllen, und später auf einem Friedhof, um eine kurze Pause einzulegen. Diese kurzen Unterbrechungen waren nötig, um die Anstrengungen der langen Fahrt gut zu bewältigen.
Ohne weitere Zwischenfälle setzten wir die Fahrt fort, und bald begann die Dämmerung. Ab 20 Uhr wurde es merklich dunkler, und wir mussten uns darauf einstellen, die letzten Kilometer in völliger Dunkelheit zu absolvieren. Die richtige Beleuchtung war jetzt von entscheidender Bedeutung. Für einige von uns, mich eingeschlossen, war es eine besondere Erfahrung, im Dunkeln durch die Nacht zu fahren. Diese stille, fast meditative Phase der Tour brachte eine ganz eigene Atmosphäre mit sich und forderte nochmal unsere volle Konzentration.
Als wir uns Freising näherten, begann sich die Gruppe langsam aufzulösen. Einige verabschiedeten sich in Freising, andere bei Eching. Schließlich erreichten wir zu viert Dachau, unser Ausgangsziel. Die Erschöpfung war deutlich spürbar, doch die Freude darüber, diese Tour erfolgreich abgeschlossen zu haben, überwog. Jeder, der an dieser Tour teilgenommen hat, kann stolz auf sich sein - unabhängig davon, ob er die gesamte Strecke oder nur einen Teil davon gefahren ist. Jeder hat seine persönlichen Grenzen ausgelotet und ist an dieser Herausforderung gewachsen.
Schon jetzt freue ich mich auf die nächste 300er Runde im kommenden Jahr. Die Planungen dafür laufen bereits, und ich habe schon einige Ideen für neue, spannende Touren im Kopf. Es bleibt also spannend, und ich hoffe, dass wir auch im nächsten Jahr wieder mit einer motivierten und starken Gruppe an den Start gehen werden. Man darf gespannt sein…
Bis dahin freue ich mich auf unsere nächsten gemeinsamen Touren und wünsche euch allen eine gute Zeit!
Ein schönes Video (made by Christina) der Tour ist auf FB zu finden - https://youtu.be/mP4fiKc2798